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Ensemble Solo Concert Universal Edition Vocal Work

Drei nautische Stillleben

for mezzo-soprano and ensemble (2021–2023)

DE

Das siebenteilige Werk basiert auf vier eigenen kurzen Gedichten, die unter dem Titel »Drei nautische Stillleben und ein Frostgedicht« zu einem Zylus zusammengefasst wurden. Die Textgrundlage ist dabei selbst wie ein musikalisches, abstraktes Werk gebaut, dessen inhaltlicher Zusammenhang nicht primär durch das Erzählen einer durchlaufenden und klar nachvollzibarer Geschichte sich stützt, sondern vielmehr durch enge Beziehungen auf der Ebene des Materials gestiftet wird. Solche Materialverwandtschaften betreffen kraftvolle Bilder wie die Farbe Rot, die etwa als Farbe der Lava in den Raum geschleudert wird oder als Wein dem Berg der Nymphen entquillt. Das Quellen wiederum stellt ein weiteres solches Grundmaterial dar, es quillt der Wein, es quillt explizit auch die Höhle der Lurche, darüber hinaus tropft und nässt es überall: In den Zungen des Bergs, durch die Poren des Farns, im zerflossenen Sand, im Morast der Astern usf. Beziehungen sehen wir auch zwischen einzelnen Buchstabenclustern: stillt, quillt, Krill, klirrt, kristallin etc.
Ein weiteres wichtiges Motiv sind die vielen großen Kontraste, die natürlich auf der Ebene des Materials wieder eng miteinander zu einem eigentlich surrealen Amalgam verschmolzen werden. So zeichnet die vier Tableaux der Gegensatz zwischen magmatischer Hitze und klirrender Kälte, zwischen dem Trockenen – auch in Hinsicht auf den Klang der Worte und Silben zu verstehen wie etwa bei den beonders konsonantenlastigen Wörtern starrt, steif, klirrt, karg usf. – und dem Nassen – in Analogie dazu finden wir vokallastige Wörter wie Lehm, bleiern, loh usf.

All diese Beziehungen sind in erster Linie musikalischer Natur. Die Aussagen der Strophen bleiben mehrdeutig und stets interpretierbar wie ein Orakel, aus dessen Deutung man sich kleine Weisheiten verspricht. Eine eindeutige inhaltliche Klammer stellt jedoch die Figur der Nymphe dar, die quasi sinnbildlich sowohl den Fluss des Lebens entspringen lässt, wie auch das Versiegen einer Quelle verkörpert. In ihr vereinen sich Hoffnung und Zerstörung, Frühlung und Winter. Der Vulkan (als Nymphenberg) bildet als natürliches Phänomen eine Analogie zur Figur der Nymphe, deren Wesenszüge allzu menschlich anmuten. Ähnlich wie sie schafft er Leben und raubt es zugleich, ist im selben Momement gefährlich und unglaublich faszinierend. Dazu besteht er aus flüssiger Masse (Magma), die zur trockenen Masse (Erde) wird.

Im vorliegenden musikalischen Werk werden besonders diese beschriebenen Kontraste dargestellt: Das Karge trifft auf das üppig Quellende, das Ruhige schlägt um ins Eruptive. An vielen Stellen kommentiert die Musik den Text, so nimmt ein ausladendes Vorspiel schon das Sprudeln des Wassers im ersten Lied vorweg und lässt uns eintauchen in eine impressionistisch-grazile Wasserwelt. Ganz markant ist auch das Bild des mächtigen Pottwals im Klavierpart dargestellt, der quasi vulkangleich eine Luftfontäne durch eine rauhe See in den Himmel schießt. Ebenso plakativ ist der Zusammensturz des Vulkans nach seiner Eruption musikalisch umrissen: Die Entstehung der Caldera finden wir ab Seite 26 in der Partitur als großes, virtuoses Zusammenrasseln dargestellt.
Drei nautische Stillleben entstand zwischen Juni und Dezember 2021 für die Mezzosopranistin Klaudia Tandl.

INSTRUMENTATION:

mezzo-soprano and ensemble (1.1.2.1—1.1.1.0—3perc.pno—1.1.1.1.1)

  • flute
  • oboe
  • 1st clarinet in Bb
  • 2nd clarinet in Bb (also bass clarinet in Bb)
  • bassoon (also contrabassoon)
  • horn in F
  • trumpt in Bb
  • trombone
  • percussion (three players)
    • crotales
    • glockenspiel
    • 3 singing bowls (F#3, F4, D6)
    • tubular bells
    • gongs
    • suspended cymbal
    • tam-tam
    • bass drum
    • 3 percussion frogs
    • xylophone
    • vibraphone
  • piano (also celesta)
  • 2 violins
  • viola
  • violoncello
  • double bass (5 strings)

DURATION: ca. 20 minutes

PERFORMANCE MATERIAL:
Universal Edition

PREMIERE:
April 17 2023, Musikverein (Vienna) • Ensemble Kontrapunkte, Gottfried Rabl (conductor), Elsa Janulidu (mezzo-soprano)

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Ensemble Universal Edition Vocal Work

Marley’s Ghost

Marley’s Ghost
for baritone and ensemble (2020)

EN

«Marley was dead: to begin with.» Thus Charles Dickens begins one of his most famous narratives, the name of which literally means ‹a Christmas song›. Dead, or let‘s better call it well-worn, copybook and totally hackneyed by being cinematized a little bit too often, is basically everything today, which comes close to brushing against this advent faerie tale that has been pancaked so very often in order to fit into any TV show where Bill Murray might appear. Why, this being the case, starting here?

Christmas comes back every year, come hell or high water. As dead as old Marley may appear—that is to say «dead as a door-nail»—as vitally he is still haunting ubiquitously as a ghost. The world has been most ardous ever since and of all things it‘s Christmas when we expect even the grumpiest fellows to come in with apparent brouhaha of felicity. In the middle of the mess the big guns are hauled out: bell-roars, glistening candlelight-beflickered straw stars and an e‘en celestial haze of pathos and liquorice. All humbug!

In my music one can hear all the ingredients of the humbug merged in such a way that a dramaturgical course arises out of it. This pathway runs along selected passages from Dickens‘s novel. The narrator eventually turns into the ghost of his own figure.

«Marley‘s Ghost» was composed in 2017 for the baritone Georg Klimbacher and the pianist Andreas Fröschl, who premiered the piece in the same year at Vienna‘s Arnold Schoenberg Center. I wrote the version for baritone and ensemble in the spring of 2020. The orchestration means a recreation in many regards: A differentiation in layers of tonal colours led to new harmonic illuminations or to compositional proliferations. A major challenge was the translation of those shades into an orchestral language which had already been delineated by the use of inside-the-piano techniques. The realisation of the extended version of «Dickens‘s humbug» was essentially inspired by Morgana Petrik, whom this version is cordially dedicated.

DE

»Marley was dead: to begin with.« So beginnt Charles Dickens eine seiner bekanntesten Erzählungen, die wörtlich betrachtet eigentlich ›ein Weihnachtslied‹ bedeutet. Tot, oder sagen wir besser: abgedroschen, abgeschrieben und vom vielen Verfilmen völlig ausgeleiert, ist heute im Grunde alles, was auch immer dieses bis hin zu einer fernsehvertauglichten Bill Murray-Auskitschung plattgewalzerte Adventmärchen auch nur anzustreifen drohte. Warum also hier beginnen?

Weihnachten kommt alle Jahre wieder, komme was wolle. So tot der alte Marley auch scheint — nämlich »dead as a door-nail« — so lebendig spukt er immer noch als allgegenwärtiger Geist herum. Die Welt war immer schon die Mühsamste und ausgerechnet zu Weihnachten erwartet man selbst von den grantelndsten Menschen einen Mindesthang zu überschwänglichem Glücksgetue. Dazu werden schwere Geschütze aufgefahren: Glockengebrüll, funkelndes, kerzenlichtumflattertes Strohgestirn und ein gar himmlischer Nebel aus Pathos und Lakritze. Alles Humbug! In meiner Musik hört man all die Zutaten des Humbugs so miteinander vermengt, dass sich daraus eine eigene Dramaturgie entspinnt. Diese verläuft entlang ausgewählter Textstellen aus Dickens‘ Roman. Der Erzähler verfällt dabei immer mehr seiner eigenen Geschichte und verwandelt sich am Ende selbst in den Geist seiner eigenen Figur.

»Marley’s Ghost« entstand 2017 für den Bariton Georg Klimbacher und den Pianisten Andreas Fröschl, die die Musik im selben Jahr im Arnold Schönberg Center in Wien zur Uraufführung brachten. Die Fassung für Bariton und Ensemble schrieb ich Anfang 2020. Die Orchestrierung bedeutet dabei zugleich eine Neugestaltung in vielerlei Hinsicht: Eine Ausdifferenzierung in klangfarblichen Schichten führte an vielen Stellen zu einer harmonischen Neuausleuchtung oder zu satztechnischen Wucherungen. Eine besondere Herausforderung stellte die Übersetzung jener Schattierungen in eine orchestrale Sprache dar, die durch eine erweiterte Spieltechnik im Klavier quasi bereits vorskizziert war. Die Realisierung dieser erweiterten Version »Dickens’schen Humbugs« wurde maßgeblich von Morgana Petrik angeregt, der die neue Fassung herzlich gewidmet ist.

INSTRUMENTATION:
flute, clarinet in Bb, soprano saxophone (also baritone saxophone), horn, tenor trombone, percussion (1 player), piano, violin, viola, violoncello, double bass

PERCUSSION INSTRUMENTS:
vibraphone, glockenspiel, tubular bells, bass drum, timpani, large suspended cymbal, maracas

DURATION:
12’30 minutes

PUBLISHED BY:
Universal Edition

RECORDING:
March 22, 2021 • Wien, Ehrbar-Saal • Ensemble Zeitfluss • Edo Micic, conductor • Georg Klimbacher, baritone

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Ensemble Work

Île des gnomes

Île des gnomes | Ensemble Zeitfluss | Edo Micic, conductor

Île des gnomes (I)
for ensemble (2019)

Île des gnomes ist eine Ensemlefassung meines Klavierzyklus XXI Orakel der Nacht – erstes Heft. Diese Version entstand 2019 für das Grazer Ensemble Zeitfluss. Die sechs Sätze Mondklee, Der Kerzenleuchter, Der Horizont, Die Finsternis, Der Pulsar und Der Aufruhr stellen sich dabei als kurze Weissagungen dar, die jeweils eine Grundstimmung oder ein verborgenes Sujet umkreisen und sind mit jeweils einem Farbton assoziiert. Der Horizont ist mit dem satten Majorelleblau verbunden, die Finsternis mit dem Eigengrau verknüpft, also jener Farbe, die man in völliger Dunkelheit wahrnimmt und die interessanterweise nicht schwarz ist. In meiner Musik jedoch hat selbst das Grau eine Farbe. Was es wiederum mit dem Marsgrün aus dem letzten Satz auf sich hat, einer Farbe, die sich ansonsten noch zumindest in der offiziellen Farbpalette von CorelDraw nachweisen lässt, wird Ihnen gewiss nicht entgehen. Befragen wir dieses Orakelbuch also.

INSTRUMENTATION:
1-1-1(bcl)-asx(bsx)–1-0-0-0–1perc-pno–1-0-1-1-0

PERCUSSION INSTRUMENTS:
bass drum, cymbal, tam tam, claves, guïro, wood blocks, glockenspiel, vibraphone

DURATION:
13 minutes

PERFORMANCE MATERIAL:
info@chrenhart.eu

PREMIERE:
September 30, 2019 • Graz, MUMUTH • Ensemble Zeitfluss • Edo Micic, conductor

RECORDING:
Clemens Frühstück

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Ensemble Universal Edition Work

Catalogue des Arts et Métiers

Listen to the piece ►

(starts at 36:04)

Catalogue des Arts et Métiers
for ensemble (2018)

Catalogue des Arts et Métiers was composed in 2018. It was premiered at the ORF musikprotokoll 2018 by the Ensemble Zeitfluss conducted by Edo Micic. The recording of the premiere was successfully presented at the 66th International Rostrum of Composers in San Carlos di Bariloche, Argentine. The work was awarded the title recommended work at this competition organised by the International Music Council.

One of Paris’s most exciting places is sited in the Rue Réaumur 60. The Musée des Arts et Métiers is not only a harbourage to many technical exhibits and industrial products – it is also the stage in Eco’s grand novel Il pendolo di Foucault. A venue full of stories and a panopticon of ideas that once became manifest.

My work revisits the yellowed tales that might be borne in all those objects, cars, tins, rackwheels, periscopes and displays them in a ‘sonic catalogue’. In three parts that are each named after a raw material, we hear about the colourful world of metals – bunte Welt der Metalle, about the sound of silk – Klang nach Seide and about the imperial grace of marble. Meanwhile, hammering rhythms are advancing – naturalistically contouring monotonic manufacturing processes. Yet, they seem to keep an ironising distance to the delicate and occasionally Mannerist passages at the same moment. Both idylls are delusions and turn out to be idealised illustrations. One could easily get bedazzled by the goldsmithery cast in the sounds of the celesta and sucked into the swirls of the marching tuttis. On that note everything is bound to end in smoke. An ignis fatuus evaporating.

INSTRUMENTATION:
1-0-1(bcl)-ssx-0–1-0-0-0–1perc-pno(cel)–1-1-2-1-1

PERCUSSION INSTRUMENTS:
vibraphone, marimbaphone, glockenspiel, tubular bells, wood blocks, tam-tam, bass drum

DURATION:
10 minutes

PUBLISHED BY:
Universal Edition

PREMIERE: 
October 6, 2018 • Graz, Helmut List Halle • Ensemble Zeitfluss • Edo Micic, conductor •

PERFORMANCES:

  • October 9, 2018 • Radio Ö1, Zeit-Ton • Ensemble Zeitfluss • Edo Micic, conductor
  • May 14, 2019 • Bariloche, Argentina, 66th International Rostrum of Composers • Ensemble Zeitfluss • Edo Micic, conductor
  • May 20, 2019 • Radio Ö1, Des-Cis • Ensemble Zeitfluss • Edo Micic, conductor
  • June 3, 2019 • Rádio e Televisão de Portugal, Geografia dos sons • Ensemble Zeitfluss • Edo Micic, conductor
  • June 11, 2019 • Radio YLE, Ajassa soi • Ensemble Zeitfluss • Edo Micic, conductor
  • June 23, 2019 • Radio Ö1, Zeit-Ton • Ensemble Zeitfluss • Edo Micic, conductor
  • June 27, 2019 • Radio Beograd 3, Muzika viva • Ensemble Zeitfluss • Edo Micic, conductor
  • August 7, 2019 • Treci program hrvatskoga radija, Izlog sadašnjice • Ensemble Zeitfluss • Edo Micic, conductor
  • September 18, 2019 • rbb kultur, Musik der Gegenwart • Ensemble Zeitfluss • Edo Micic, conductor
  • September 23, 2019 • sverige radio P2, Nya klanger från Rostrum 2019 – del 1 • Ensemble Zeitfluss • Edo Micic, conductor
  • October 16, 2019 • Latvijas Radio 3 – Klasika, ‘Rostrum 2019’ II • Ensemble Zeitfluss • Edo Micic, conductor
  • October 16, 2019 • Polskie Radio Dwójka, Filharmonii Dwójki • Ensemble Zeitfluss • Edo Micic, conductor
  • February 20, 2020 • Radio RTE lyric, The Blue of the Night with Bernard Clarke • Ensemble Zeitfluss • Edo Micic, conductor
  • March 16, 2020 • Radio Ö1, Zeit-Ton • Ensemble Zeitfluss • Edo Micic, conductor
  • September 09, 2020 • Radio RTV SLO, Rostrum 2019 – ostro uho – 1 • Ensemble Zeitfluss • Edo Micic, conductor
  • April 11, 2021 • Radio Ö1, Zeit-Ton extended • Ensemble Zeitfluss • Edo Micic, conductor
  • October 21, 2021 • Radio BBC 3, Radio 3 in Concert
  • December 16, 2021 • Radio France Musique, Nuit spéciale France Musique • Ensemble Zeitfluss • Edo Micic, conductor
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Ensemble Vocal Work

A Lunar Gauze

A Lunar Gauze
for mixed choir (2018)

„A Lunar Gauze“, was etwa „ein Mondflor“ bedeuten mag, ist ein Zyklus aus fünf Liedern für Chor a capella, der Anfang 2018 entstand. Die Grundlage der Komposition ist Tagores Werk „The Crescent Moon“. Ich habe daraus fünf scheinbar naive Fragen entnommen, die nach tiefsinnigeren Antworten suchen. Woher kommt der Schlaf, der einem über die Augen schwirrt? Kann denn niemand den Mond fangen, der sich abends im Geäst eines Kadamba-Baums verfängt?

Meine Musik versucht, die Poesie zu inhalieren, die jenen Fragen innewohnt, die ein nachdenkliches Kind sich stellen könnte. Solange wir über die großen Einfachheiten staunen können, sind wir imstande, das Selbstverständliche als ästhetisch zu empfinden. Ich wollte der simplen Beobachtung, dass uns der Mond und seine Strukturen, die wir von der Erde aus sehen können, faszinieren, Klänge verleihen, Klänge, die das scheinbar Greifbare in unfassbare Fernen rücken.

INSTRUMENTATION:
SS-AA-TT-BB

DURATION:
7 minutes

PERFORMANCE MATERIAL:
info@chrenhart.eu

PREMIERE:
This piece has not been premiered.

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Ensemble Work

A Carol Manifesto

A Carol Manifesto
for ensemble (2017 / 2018)

INSTRUMENTATION:
1-1-2(Ebcl;bcl)-1–1-1-1-0–3perc-hrp-pno(cel)–speaker–str-(min-1-1-1-1-1)

PERCUSSION INSTRUMENTS:
timpani, bass drum, bell plates, gongs, vibraphone, large suspenden cymbal, xylophone, anvil, glockenspiel, large tam tam, crotales, snare drum, tubular bells, wood blocks

DURATION:
11 minutes

PERFORMANCE MATERIAL:
info@chrenhart.eu

PREMIERE:
This piece has not been premiered. • not available • not available

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Ensemble Universal Edition Work

Échos éloquents

Échos éloquents | Ensemble Musiques Nouvelles | Jean-Paul Dessy (conductor)

Échos éloquents
for seven players (2016)
version pour Mons for nine players (2019)

English

Let us try to figure out the shape of an echo: What is said by an echo is what it does not articulate. The information about the echo itself is to be derived from what is swallowed by it or from the way how the reverberation is distorting the original message. An echo itself might be contoured as the phantasmorgia of a reality of which we might only guess its silhouettes by noticing a deviation to a formerly known content.

Échos éloquents tries to portrait this phenomenon in a sonic way. Sounds are being triggered by preceding sounds and sometimes mirrored in a very blurred and hardly recognisable way. Listening to music is similar to a memory game: We strive towards understanding a context by re-cognizing a theme, a chord, a gesture or whatever else. If someone alters the memory cards while we are playing, it starts to get exciting as we might wish to find out, who caused the mess.

The work itself is a kind of an echo to my work miroirs noirs which pictures another way of describing the same phenomenon by a different orchestration. Both work spoon their musical materials—like two sister-volcanos—from one magma chamber.

German

Was aus dem Echo spricht ist, was es nicht sagt, was es verschluckt, was es zerdehnt, was verhallt. Das Zerrbild einer Wirklichkeit, das verräterisch die Umrisse jener Oreade erahnen lässt, die, längst Stein geworden, alles Gesagte verschlingt um es wieder neu auszusprechen. So vielsagend ihre Laute sind, und zugleich so nichtssa-gend, so sehr hören wir in diesen Klang hinein, um darin irgendetwas zu finden.

Échos éloquents spinnt sich als Dialog zwischen Gesagtem und Zurückgesagtem durch die stumme Kulisse der Zeit fort. Der Sprechende findet im Wider-hall die Resonanz des Findenden, steigert sich in seine aufschaukelnden Worte hinein, um sie am Ende zu verlieren, um sprachlos zurück zu bleiben.

Das Werk selbst ist ein Echo auf mein neues Werk miroirs noirs, welches das dazu parallele Phänomen nicht spiegelnder Spiegel thematisiert. Beide Werke schöpfen ihr Material, wie zwei verschwisterte Vulkane, aus einer Magmakammer.

INSTRUMENTATION:
Flute, clarinet in Bb (also bass clarinet), percussion (1 player), piano, violin, viola, violoncello
Version pour Mons: + trombone and guitar

PERCUSSION INSTRUMENTS:
bass drum, tam tam, xylophone, glockenspiel, vibraphone, gong tuned C, tubular bells

DURATION:
11 minutes

PUBLISHED BY:
Universal Edition

PREMIERE:
November 21, 2016 • Graz, Minoritensaal • Schallfeld Ensemble • Leonhard Garms, conductor

PERFORMANCES:

  • November 30, 2019 • Mons, Arsonic • Ensemble Musiques Nouvelles • Jean-Paul Dessy, conductor
  • April 29, 2023 • Seoul, Seoul Arts Ceneter • ensemble blank • Jaehyuck Choi, conductor

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Ensemble Work

miroirs noirs

miroirs noirs | Klangforum Wien | Clement Power (conductor)

miroirs noirs
for ensemble (2016)

English

Within the silky matt black of a level surface, gestures and movements tumble about like lost moths against a glass wall. They are pale forms without contours whose outline can only be intuited as shadows. The silhouettes of these “dis-mirrored” objects, which have previously remained obscure, convey an intimation of their actual shape, appearing like blurred memories.In miroirs noirs such indistinct echoes are encountered in many moments. Figures that are instantaneously reflected seem closer, whereas the counter-image of more extended processes become discernible only in time.

In my piece I wanted to create a perspective of recollection. At the same time, the sea of past gestures and fragments forms a stream whose course follows a predetermined dramaturgical concept. In a striking plunge, the piece collapses at the zenith of a long, eruptive phase even before it has passed its midway point.

During the following sequences the piece repeatedly resumes its course directed towards the summit, but nonetheless it continually loses height. Informed by thoughts from the past and pulverised by the cataracts of time, it persistently takes its course towards a final low point – amidst a desert of dust the stream runs dry in the estuary of its memories.

miroirs noirs was written between January and June 2016. The piece itself is a blurred counter-image to my work Échos éloquents, which was created at the same time as miroirs noirs. Both pieces draw on their material – like two sibling volcanoes – from a single magma chamber. (Christoph Renhart, 2016)

This work was commissioned by Ailin Huang / Internationale Musikbrücke association.

German

Im seidenmatten Schwarz einer planen Oberfläche tummeln sich Gesten und Bewegungen wie verirrte Nachtfalter an einer Glaswand. Es sind fahle Formen ohne Kontur, deren Umrisse sich nur als Schatten erahnen lassen. Die Silhouetten jener zerspiegelten Objekte, welche davor im Obskuren verharren, vermitteln eine Ahnung ihrer eigentlichen Gestalt, einer unscharfen Erinnerung gleichend. In »miroirs noirs« begegnen wir diesen verschwommenen Echos in vielen Momenten. Figuren, die unmittelbar zurückgeworfen werden erscheinen näher, während das Gegenbild längerer Prozesse erst im Lauf der Zeit erkennbar wird.

Ich wollte in meinem Werk eine Perspektive der Erinnerung schaffen. Gleichzeitig formt sich aus dem Meer verflossener Gesten und Fragmente ein Strom, dessen Flusslauf einem vorgezeichneten dramaturgischen Plan folgt. Markant stürzt das Stück am Zenit einer langen eruptiven Phase in sich zusammen, noch bevor es seine Mitte überschreitet.

In den weiteren Abschnitten nimmt das Stück mehrmals den zum Gipfel weisenden Kurs wieder auf, verliert jedoch unaufhaltsam an Höhe. Durch die Gedanken aus dem Vergangenen geprägt und zerrieben in den Katarakten der Zeit steuert es unentwegt einem finalen Tiefpunkt zu: Inmitten einer Wüste aus Staub versiegt der Strom im Ästuar seiner Erinnerungen.

»miroirs noirs« entstand zwischen Jänner und Juni 2016. Das Stück ist selbst ein unscharfes Gegenbild zu meinem Werk »Échos éloquents«, welches parallel zu »miroirs noirs« entstand. Beide Werke schöpfen ihr Material, wie zwei verschwisterte Vulkane, aus einer Magmakammer. — ChR, E‘16

Dieses Werk entstand im Auftrag von Ailin Huang / Verein Internationale Musikbrücke.

INSTRUMENTATION:
flute, clarinet in Bb (bass clarinet), horn, percussion (1 player), piano, pipa, erhu (or: violin), violin, viola, violoncello

PERCUSSION INSTRUMENTS:
tubular bells, glockenspiel, gongs, vibraphone, timpani

DURATION:
12 minutes

PERFORMANCE MATERIAL:
info@chrenhart.eu

PREMIERE:
October 31, 2016 • Vienna, Konzerthaus • Klangforum Wien • Clement Power, conductor • Pai Ju Tsai, pipa

PERFORMANCE:
January 22, 2018 • Radio Ö1, Zeit-Ton • Klangforum Wien • Clement Power, conductor • Pai Ju Tsai, pipa

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Ensemble Vocal Work

Farben des Mohns

Farben des Mohns
for mezzo-soprano and ensemble (2014)

The five songs for mezzo-soprano and ensemble were composed in 2014. Fragments taken from Jakob Reichsöllner’s poem Fieberträume — «deliriums» — form the textual basis of the songs. This piece is the orchestrated version of my work “Farben des Mohns” for mezzo-soprano and piano, composed previously in 2014.

INSTRUMENTATION:
flute, bassett horn (alternatively: clarinet in Bb doubling bass clarinet), bassoon, percussion (1 player), harp, piano, violin, viola, violoncello

PERCUSSION INSTRUMENTS:
large tam tam, bass drum, 3 wood blocks, crotales, tubular bells, vibraphone

DURATION:
14 minutes

PERFORMANCE MATERIAL:
info@chrenhart.eu

PREMIERE:
March 16, 2017 • Vienna, Konzerthaus • ensemble “die reihe” • Gottfried Rabl, conductor • Anna Clare Hauf, mezzo-soprano •

PERFORMANCE:
November 12, 2017 • Dornbirn, ORF Landesstudio Vorarlberg • ensemble plus • Christoph Renhart, conductor • Klaudia Tandl, mezzo-soprano •

RECORDING:
ORF • info@chrenhart.eu

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Ensemble Vocal Work

Erythraean Fields

Erythraean Fields
for mezzo-soprano and ensemble (2014)

The five songs for mezzo-soprano and ensemble were composed in 2014. Fragments taken from Jakob Reichsöllner’s poem Fieberträume — «deliriums» — form the textual basis of the songs. Erythraean Fields is an orchestrated version of my work Farben des Mohns for mezzo-soprano and piano, composed previously in 2014.

It was freely transformed for a broader orchestration, including the traditional Chinese instruments Sheng, Pipa and Erhu. I attempted not to make the ensemble sound particularly Chinese, but to aim at finding new shades of orchestral colours within my very own music.

The work was commissioned by Mrs. Ailin Huang and the association “Internationale Musikbrücke”.

INSTRUMENTATION:
mezzo-soprano, flute, sheng, bass clarinet, bassoon, percussion (1 player), piano, pipa, erhu, viola, violoncello

PERCUSSION INSTRUMENTS:
large tam-tam, bass drum, wood blocks (three pitches), crotales, tubular bells, vibraphone

DURATION:
14 minutes

PERFORMANCE MATERIAL:
info@chrenhart.eu

PREMIERE:
April 20, 2015 • Graz, Helmu List Halle • Shanghai Sinfonietta • Zhang Liang, conductor • Annette Schönmüller, mezzo-soprano

RECORDING:
ORF • info@chrenhart.eu