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Miscellaneous News

Ăźles englouties premiered

Get a copy of Ăźles englouties from Universal Edition.

Finally, more than four years after the piece was written, Ăźles englouties for piano solo will be premiered by Urban Stanič. The Slovenian pianist is one of the most extraordinary young pianists that I have met and I am deeply grateful that he has decided to include my piece in his concert in Vienna on November 5, 2021 alongside two sonatas by Haydn, a work by the Slovenian composer Tilen Slakan and Liszt’s monumental sonata in b minor.

In Ăźles englouties I have attempted to merge Debussy’s famous prelude La cathedrale engloutie, Albeniz’ El Corpus Christi en Sevilla and my piano concerto Las Islas Aguadas into one somewhat impressionist poem for the piano. The piece consists of two parts—its references remain muzzy in the beginning and eventually become clearer. In the last section, all the bells of the sunken cathedral herald triumphantly the church parade in Sevilla. My music is an homage to the two pieces that I have admired ever since and that have become particularly important for me over the past years.

The sheet music is now available from Universal Edition.

See also:
Urban Stanič
Ăźles englouties
Gesellschaft fĂŒr Musiktheater Wien

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Ensemble Universal Edition Vocal Work

Marley’s Ghost

Marley’s Ghost
for baritone and ensemble (2020)

EN

«Marley was dead: to begin with.» Thus Charles Dickens begins one of his most famous narratives, the name of which literally means â€ča Christmas songâ€ș. Dead, or let‘s better call it well-worn, copybook and totally hackneyed by being cinematized a little bit too often, is basically everything today, which comes close to brushing against this advent faerie tale that has been pancaked so very often in order to fit into any TV show where Bill Murray might appear. Why, this being the case, starting here?

Christmas comes back every year, come hell or high water. As dead as old Marley may appear—that is to say «dead as a door-nail»—as vitally he is still haunting ubiquitously as a ghost. The world has been most ardous ever since and of all things it‘s Christmas when we expect even the grumpiest fellows to come in with apparent brouhaha of felicity. In the middle of the mess the big guns are hauled out: bell-roars, glistening candlelight-beflickered straw stars and an e‘en celestial haze of pathos and liquorice. All humbug!

In my music one can hear all the ingredients of the humbug merged in such a way that a dramaturgical course arises out of it. This pathway runs along selected passages from Dickens‘s novel. The narrator eventually turns into the ghost of his own figure.

«Marley‘s Ghost» was composed in 2017 for the baritone Georg Klimbacher and the pianist Andreas Fröschl, who premiered the piece in the same year at Vienna‘s Arnold Schoenberg Center. I wrote the version for baritone and ensemble in the spring of 2020. The orchestration means a recreation in many regards: A differentiation in layers of tonal colours led to new harmonic illuminations or to compositional proliferations. A major challenge was the translation of those shades into an orchestral language which had already been delineated by the use of inside-the-piano techniques. The realisation of the extended version of «Dickens‘s humbug» was essentially inspired by Morgana Petrik, whom this version is cordially dedicated.

DE

»Marley was dead: to begin with.« So beginnt Charles Dickens eine seiner bekanntesten ErzĂ€hlungen, die wörtlich betrachtet eigentlich â€șein Weihnachtsliedâ€č bedeutet. Tot, oder sagen wir besser: abgedroschen, abgeschrieben und vom vielen Verfilmen völlig ausgeleiert, ist heute im Grunde alles, was auch immer dieses bis hin zu einer fernsehvertauglichten Bill Murray-Auskitschung plattgewalzerte AdventmĂ€rchen auch nur anzustreifen drohte. Warum also hier beginnen?

Weihnachten kommt alle Jahre wieder, komme was wolle. So tot der alte Marley auch scheint — nĂ€mlich »dead as a door-nail« — so lebendig spukt er immer noch als allgegenwĂ€rtiger Geist herum. Die Welt war immer schon die MĂŒhsamste und ausgerechnet zu Weihnachten erwartet man selbst von den grantelndsten Menschen einen Mindesthang zu ĂŒberschwĂ€nglichem GlĂŒcksgetue. Dazu werden schwere GeschĂŒtze aufgefahren: GlockengebrĂŒll, funkelndes, kerzenlichtumflattertes Strohgestirn und ein gar himmlischer Nebel aus Pathos und Lakritze. Alles Humbug! In meiner Musik hört man all die Zutaten des Humbugs so miteinander vermengt, dass sich daraus eine eigene Dramaturgie entspinnt. Diese verlĂ€uft entlang ausgewĂ€hlter Textstellen aus Dickens‘ Roman. Der ErzĂ€hler verfĂ€llt dabei immer mehr seiner eigenen Geschichte und verwandelt sich am Ende selbst in den Geist seiner eigenen Figur.

»Marley’s Ghost« entstand 2017 fĂŒr den Bariton Georg Klimbacher und den Pianisten Andreas Fröschl, die die Musik im selben Jahr im Arnold Schönberg Center in Wien zur UrauffĂŒhrung brachten. Die Fassung fĂŒr Bariton und Ensemble schrieb ich Anfang 2020. Die Orchestrierung bedeutet dabei zugleich eine Neugestaltung in vielerlei Hinsicht: Eine Ausdifferenzierung in klangfarblichen Schichten fĂŒhrte an vielen Stellen zu einer harmonischen Neuausleuchtung oder zu satztechnischen Wucherungen. Eine besondere Herausforderung stellte die Übersetzung jener Schattierungen in eine orchestrale Sprache dar, die durch eine erweiterte Spieltechnik im Klavier quasi bereits vorskizziert war. Die Realisierung dieser erweiterten Version »Dickens’schen Humbugs« wurde maßgeblich von Morgana Petrik angeregt, der die neue Fassung herzlich gewidmet ist.

INSTRUMENTATION:
flute, clarinet in Bb, soprano saxophone (also baritone saxophone), horn, tenor trombone, percussion (1 player), piano, violin, viola, violoncello, double bass

PERCUSSION INSTRUMENTS:
vibraphone, glockenspiel, tubular bells, bass drum, timpani, large suspended cymbal, maracas

DURATION:
12’30 minutes

PUBLISHED BY:
Universal Edition

RECORDING:
March 22, 2021 ‱ Wien, Ehrbar-Saal ‱ Ensemble Zeitfluss ‱ Edo Micic, conductor ‱ Georg Klimbacher, baritone

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Miscellaneous News

«A Gnomic Inventory» im Wiener Musikverein

UrauffĂŒhrung von «A Gnomic Inventory» im Wiener Musikverein

December 26, 2019

Am 16. Dezember brachte der Wiener Concert Verein unter der Leitung von Claus Peter Flor «A Gnomic Inventory» zur UrauffĂŒhrung. Die UrauffĂŒhrung des 13-minĂŒtigen Werks fĂŒr Kammerorchester im ausverkauften Brahms-Saal fand große Zustimmung.

Zum StĂŒck: In sechs aneinander gereihten musikalischen Bildern umspinnt mein gnomisches Inventar verschiedene Themenbereiche, die sich als fragiler Faden durch alle Ebenen der Komposition ziehen. Hören wir uns durch die mondumdunkelte Nacht, durch die Girlanden flackernden Kerzenscheins, durchs Geflirr der Pulsare am Nachthimmel und harren wir der dreizehn GongschlĂ€ge, die zum martialischen Verderben laden, um am Ende alle triumpfgebeulten Versprechungen auszuschlagen—so als ob beim Holst-Zitat die Miene des Bleistifts bricht, ohne dass es noch zu Ende geschrieben vom Papier schimmert.

Das Werk entstand im Sommer 2019 mit freundlicher UnterstĂŒtzung durch die SKE.

Wiener Concert-Verein

Musikverein

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Miscellaneous News

Konzert in der Alten Schmiede

Konzert in der Alten Schmiede in Wien

Am Mittwoch, 3. Juli 2019 laden die Pianisten Doris Adam und Christoph Renhart zu einem Klavierabend mit Werken von Richard DĂŒnser, Tristan Murail, Gianluca Iadema und Christoph Renhart.

Am Programm stehen drei UrauffĂŒhrungen: Richard DĂŒnsers “Nocturne III”, das neben dessen Nocturnes I und II von Doris Adam interpretiert werden wird. “Silenzi interminati” heißt das 2018 komponierte KlavierstĂŒck Gianluca Iademas, der in Graz in der Klasse von Richard DĂŒnser Komposition und darĂŒber hinaus am Institut fĂŒr Elektronische Musik und Akustik der KunstuniversitĂ€t Graz Computermusik studiert. Ebenfalls von Doris Adam gespielt ist Tristan Murails StĂŒck “Cloches d’ Adieu, et un sourire” zu hören neben einem weiteren Werk Richard DĂŒnsers, “Memories. Dark Twilight”.

Christoph Renhart wird zwei eigene Werke auf die BĂŒhne bringen: Mondviolen, 2012 komponiert und das 2018 entstandenen erste Heft des Zyklus “XXI Orakel der Nacht”. Letzteres Werk wird am 3. Juli zur UrauffĂŒhrung gelangen.

Der Eintritt ist frei – Kommen zu diesem unalltĂ€glichen Konzert lohnt sich!

Konzert “Im Nebel”

Doris Adam

Richard DĂŒnser

Gianluca Iadema

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Miscellaneous News

»la terra sommersa … un campanile« im reaktor

»la terra sommersa … un campanile« im reaktor

Das ensemble reconsil lĂ€sst am 10. Oktober den reaktor im 17. Wiener Gemeindebezirk kritisch werden: Mit Musik von Juan de Dios Magdaleno, Ivan Buffa, Caterina di Cecca, Emre Sihan Kaleli, Oguz Usman, Manuela Kerer und Christoph Renhart wurde eine spannende Versuchsanordnung aufgebaut.

»la terra sommersa … un campanile« entstand 2012 als dreisĂ€tziges Werk fĂŒr Violoncello und Klavier. Eine Fassung fĂŒr 16 Instrumente wurde 2015 durch das Ensemble Kontrapunkte im Wiener Musikverein aus der Taufe gehoben. Am 10. Oktober werden Maria Frodl und Kaori Nishii die ursprĂŒngliche Fassung fĂŒr Violoncello und Klavier zur AuffĂŒhrung bringen.

Link zur Veranstaltung

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Orchestra Universal Edition Work

A Gnomic Inventory

A Gnomic Inventory
for chamber orchestra (2019)

In sechs aneinander gereihten musikalischen Bildern umspinnt mein gnomisches Inventar verschiedene Themenbereiche, die sich als fragiler Faden durch alle Ebenen der Komposition ziehen. Hören wir uns durch die mondumdunkelte Nacht, durch die Girlanden flackernden Kerzenscheins, durchs Geflirr der Pulsare am Nachthimmel und harren wir der dreizehn GongschlĂ€ge, die zum martialischen Verderben laden, um am Ende alle triumpfgebeulten Versprechungen auszuschlagen—so als ob beim Holst-Zitat die Miene des Bleistifts bricht, ohne dass es noch zu Ende geschrieben vom Papier schimmert.

Das Werk entstand im Sommer 2019 mit freundlicher UnterstĂŒtzung durch die SKE.

INSTRUMENTATION:
1fl-1ob-1cl-1bcl-1bsn–1hn–2perc-cel–5-4-3-2-1

PERCUSSION INSTRUMENTS:
timpani, large tam tam, claves, guĂŻro, wood blocks, tubular bells, glockenspiel, large gong tuned A, xylophone, vibraphone

DURATION:
13 minutes

PUBLISHED BY:
Universal Edition

PREMIERE: 
December 16, 2019 ‱ Vienna, Musikverein ‱ Wiener Concert-Verein ‱ Claus Peter Flor, conductor

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Solo Instrument Universal Edition Work

XXI Orakel der Nacht 1

XXI Orakel der Nacht – Erstes Heft | Christoph Renhart (piano)

XXI Orakel der Nacht – Erstes Heft
for piano (2018)

EN

The six pieces combined to a cycle «Lunar Clover», «The Chandelier», «The Horizon», «The Darkness», «The Pulsar» and «Uproar In The Belfry» form the first self-contained section of a book of oracles for the piano in 21 parts. The single pieces outline six fundamental pictures cast in sound: moonlight, soil, wind, water, stars and bells. In every piece, these archetypes are raising to the surface in varying degree. On the one hand the titles of the movements anticipate their musical contents as allusions to the fundamental images, on the other hand the movements are traced by an obscure mysteriousness: the music is replete with changes striving towards balance. Its silhouettes pupate in phantasmagorias—finding space for the auditor to listen to its murky secrets. The oracle is to be consulted.

The first book of oracles was written in the summer of 2018 and is cordially dedicated to Richard DĂŒnser.

DE

Die sechs zu einem durchkomponierten Zyklus zusammengefassenten StĂŒcke »Mondklee«, »Der Kerzenleuchter«, »Der Horizont«, »Die Finsternis«, »Der Pulsar« und »Aufruhr im Belfried« sind der erste, in sich abgeschlossene Abschnitt eines 21-teiligen Orakelbuchs fĂŒr Klavier. Die einzelnen StĂŒcke umreißen, in aphoristische Konturen gefasst, sechs zu Klang gegossene Grundbilder: Mondlicht, Erde, Wind, Wasser, Sterne und Glocken. In jedem StĂŒck dringen diese Archetypen verschieden stark an die OberflĂ€che. Die Titel der SĂ€tze nehmen einerseits als Allusionen zu den Grundbildern ihre musikalischen Inhalte voraus, andererseits zeichnet die SĂ€tze stets eine obskure RĂ€tselhaftgkeit: Diese Musik ist voller Wandlungen im Streben nach Balance. Ihre Silhouetten verpuppen sich in Trugbildern, die Raum auftun, hineinzuhören. Das Orakel will befragt sein.

Das erste Heft meines Orakelbuchs entstand im Sommer 2018 und ist Richard DĂŒnser herzlich gewidmet.

INSTRUMENTATION:
piano

DURATION: 13 minutes

PUBLISHED BY:
Universal Edition

PREMIERE:
July 3, 2019 â€ą Vienna, Alte Schmiede ‱ Christoph Renhart, piano

PERFORMANCES:

  • August 26, 2020 ‱ Radio Ö1, Zeit-Ton ‱ Christoph Renhart, piano
  • October 18, 2020 ‱ Graz, Palais Meran ‱ Christoph Renhart, piano
  • June 11, 2021 ‱ Graz, KULTUM ‱ Christoph Renhart, piano
  • April 8, 2022 ‱ Vienna, mdw ‱ Irina Vaterl, piano (selection)
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Chamber Music Work

Marley’s Ghost

Marley’s Ghost | Georg Klimbacher (baritone) | Andreas Fröschl (piano)

Marley’s Ghost
for baritone and piano (2017)

»Marley was dead: to begin with.« So beginnt Charles Dickens eine seiner bekanntesten ErzĂ€hlungen, die wörtlich betrachtet eigentlich â€șein Weihnachtsliedâ€č bedeutet. Tot, oder sagen wir besser: abgedroschen, abgeschrieben und vom vielen Verfilmen völlig ausgeleiert, ist heute im Grunde alles, was auch immer dieses bis hin zu einer fernsehvertauglichten Bill Murray-Auskitschung plattgewalzerte AdventmĂ€rchen auch nur anzustreifen drohte. Warum also hier beginnen?

Weihnachten kommt alle Jahre wieder, komme was wolle. So tot der alte Marley auch scheint — nĂ€mlich »dead as a door-nail« — so lebendig spukt er immer noch als allgegenwĂ€rtiger Geist herum. Die Welt war immer schon die MĂŒhsamste und ausgerechnet zu Weihnachten erwartet man selbst von den grantelndsten Menschen einen Mindesthang zu ĂŒberschwĂ€nglichem GlĂŒcksgetue. Dazu werden schwere GeschĂŒtze aufgefahren: GlockengebrĂŒll, funkelndes, kerzenlichtumflattertes Strohgestirn und ein gar himmlischer Nebel aus Pathos und Lakritze. Alles Humbug!

In meiner Musik hört man all die Zutaten des Humbugs so miteinander vermengt, dass sich daraus eine eigene Dramaturgie entspinnt. Diese verlĂ€uft entlang ausgewĂ€hlter Textstellen aus Dickens‘ Roman. Der ErzĂ€hler verfĂ€llt dabei immer mehr seiner eigenen Geschichte und verwandelt sich am Ende selbst in den Geist seiner eigenen Figur.

»Marley’s Ghost« ist der Auftakt zu einem großen Monodram fĂŒr Bariton und Orchester, das freilich noch in eine ganz andere Richtung lĂ€uft und lĂ€ngst verdrĂ€ngte Geister heraufbeschwört. Seien Sie auf der Hut!

INSTRUMENTATION:
baritone, piano

DURATION:
14 minutes

PERFORMANCE MATERIAL:
info@chrenhart.eu

PREMIERE:
December 11, 2017 â€ą Vienna, Arnold Schoenberg Center ‱ Georg Klimbacher, baritone ‱ Andreas Fröschl, piano

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Ensemble Work

miroirs noirs

miroirs noirs | Klangforum Wien | Clement Power (conductor)

miroirs noirs
for ensemble (2016)

English

Within the silky matt black of a level surface, gestures and movements tumble about like lost moths against a glass wall. They are pale forms without contours whose outline can only be intuited as shadows. The silhouettes of these “dis-mirrored” objects, which have previously remained obscure, convey an intimation of their actual shape, appearing like blurred memories.In miroirs noirs such indistinct echoes are encountered in many moments. Figures that are instantaneously reflected seem closer, whereas the counter-image of more extended processes become discernible only in time.

In my piece I wanted to create a perspective of recollection. At the same time, the sea of past gestures and fragments forms a stream whose course follows a predetermined dramaturgical concept. In a striking plunge, the piece collapses at the zenith of a long, eruptive phase even before it has passed its midway point.

During the following sequences the piece repeatedly resumes its course directed towards the summit, but nonetheless it continually loses height. Informed by thoughts from the past and pulverised by the cataracts of time, it persistently takes its course towards a final low point – amidst a desert of dust the stream runs dry in the estuary of its memories.

miroirs noirs was written between January and June 2016. The piece itself is a blurred counter-image to my work Échos Ă©loquents, which was created at the same time as miroirs noirs. Both pieces draw on their material – like two sibling volcanoes – from a single magma chamber. (Christoph Renhart, 2016)

This work was commissioned by Ailin Huang / Internationale MusikbrĂŒcke association.

German

Im seidenmatten Schwarz einer planen OberflĂ€che tummeln sich Gesten und Bewegungen wie verirrte Nachtfalter an einer Glaswand. Es sind fahle Formen ohne Kontur, deren Umrisse sich nur als Schatten erahnen lassen. Die Silhouetten jener zerspiegelten Objekte, welche davor im Obskuren verharren, vermitteln eine Ahnung ihrer eigentlichen Gestalt, einer unscharfen Erinnerung gleichend. In »miroirs noirs« begegnen wir diesen verschwommenen Echos in vielen Momenten. Figuren, die unmittelbar zurĂŒckgeworfen werden erscheinen nĂ€her, wĂ€hrend das Gegenbild lĂ€ngerer Prozesse erst im Lauf der Zeit erkennbar wird.

Ich wollte in meinem Werk eine Perspektive der Erinnerung schaffen. Gleichzeitig formt sich aus dem Meer verflossener Gesten und Fragmente ein Strom, dessen Flusslauf einem vorgezeichneten dramaturgischen Plan folgt. Markant stĂŒrzt das StĂŒck am Zenit einer langen eruptiven Phase in sich zusammen, noch bevor es seine Mitte ĂŒberschreitet.

In den weiteren Abschnitten nimmt das StĂŒck mehrmals den zum Gipfel weisenden Kurs wieder auf, verliert jedoch unaufhaltsam an Höhe. Durch die Gedanken aus dem Vergangenen geprĂ€gt und zerrieben in den Katarakten der Zeit steuert es unentwegt einem finalen Tiefpunkt zu: Inmitten einer WĂŒste aus Staub versiegt der Strom im Ästuar seiner Erinnerungen.

»miroirs noirs« entstand zwischen JĂ€nner und Juni 2016. Das StĂŒck ist selbst ein unscharfes Gegenbild zu meinem Werk ȃchos Ă©loquents«, welches parallel zu »miroirs noirs« entstand. Beide Werke schöpfen ihr Material, wie zwei verschwisterte Vulkane, aus einer Magmakammer. — ChR, E‘16

Dieses Werk entstand im Auftrag von Ailin Huang / Verein Internationale MusikbrĂŒcke.

INSTRUMENTATION:
flute, clarinet in Bb (bass clarinet), horn, percussion (1 player), piano, pipa, erhu (or: violin), violin, viola, violoncello

PERCUSSION INSTRUMENTS:
tubular bells, glockenspiel, gongs, vibraphone, timpani

DURATION:
12 minutes

PERFORMANCE MATERIAL:
info@chrenhart.eu

PREMIERE:
October 31, 2016 â€ą Vienna, Konzerthaus ‱ Klangforum Wien ‱ Clement Power, conductor ‱ Pai Ju Tsai, pipa

PERFORMANCE:
January 22, 2018 â€ą Radio Ö1, Zeit-Ton ‱ Klangforum Wien ‱ Clement Power, conductor ‱ Pai Ju Tsai, pipa

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Ensemble Vocal Work

Farben des Mohns

Farben des Mohns
for mezzo-soprano and ensemble (2014)

The five songs for mezzo-soprano and ensemble were composed in 2014. Fragments taken from Jakob Reichsöllner’s poem FiebertrĂ€ume — «deliriums» — form the textual basis of the songs. This piece is the orchestrated version of my work “Farben des Mohns” for mezzo-soprano and piano, composed previously in 2014.

INSTRUMENTATION:
flute, bassett horn (alternatively: clarinet in Bb doubling bass clarinet), bassoon, percussion (1 player), harp, piano, violin, viola, violoncello

PERCUSSION INSTRUMENTS:
large tam tam, bass drum, 3 wood blocks, crotales, tubular bells, vibraphone

DURATION:
14 minutes

PERFORMANCE MATERIAL:
info@chrenhart.eu

PREMIERE:
March 16, 2017 â€ą Vienna, Konzerthaus ‱ ensemble “die reihe” ‱ Gottfried Rabl, conductor ‱ Anna Clare Hauf, mezzo-soprano ‱

PERFORMANCE:
November 12, 2017 â€ą Dornbirn, ORF Landesstudio Vorarlberg ‱ ensemble plus ‱ Christoph Renhart, conductor ‱ Klaudia Tandl, mezzo-soprano ‱

RECORDING:
ORF ‱ info@chrenhart.eu